Wie lassen sich die passenden Produktionsmitarbeiter finden?
Ein Produktionsmitarbeiter ist ein Arbeitnehmer in einer Welt mit vielen, vielen Möglichkeiten. Viele Industrien, viele verschiedene Aufgaben in diesen Industriebereichen und darin wieder viele Spezialisierungen bieten ihre eigenen Möglichkeiten. Was so romantisch und motivierend klingt, stellt sich für die einzelnen Mitarbeiter jedoch weniger romantisch dar. Daher kommt die Frage auf, wie lassen sich die Arbeitsplätze und die offenen Stellen besetzen?
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Wie wirkt sich der Fachkräftemangeln in der Produktion aus?
Der Fachkräftemangel ist ein altes Problem, vor dem die Industrie schon seit langen gewarnt hat. Es ist aber auch ein neues Problem, denn er zeigt sich immer deutlicher und macht es schwierig, die zunehmenden Aufträge in vielen Industriebereichen zu bedienen. Daher müssen Wege gefunden werden, wie dennoch genügend Produktionsarbeiter gefunden werden können.
Der Fachkräftemangel ist jedoch nicht nur ein Problem in Deutschland. In der ganzen Welt werden Arbeitnehmer mit einer guten Ausbildung gesucht. Die Anzahl an Auszubildenden reicht schon lange nicht, um den steigenden Bedarf in der Zukunft zu decken.
Ein Grund dafür ist der Trend zu mehr und mehr Akademisierung. Immer mehr Schüler streben nach dem Abitur nicht den Gang in eine Berufsschule, sondern in eine Universität an. Wenn wir die typischen Arbeitnehmer im Alter von 30 Jahren als Beispiel nehmen, verfügen 40% von ihnen über einen Abschluss von einer Hochschule. Damit sind sie für die meisten Arbeiten innerhalb der Produktion verloren.
Es gibt verschiedene Wege, mit diesem Problem umzugehen. So werden vermehrt Mädchen und Frauen ermuntert, in typische Männerdomänen tätig zu werden. Auch werden mehr Arbeitskräfte aus dem Ausland angeworben und es gibt Bestrebungen zu mehr Personalpooling. Letzteres besteht zum Beispiel aus Zeitarbeitern, Werkvertragsunternehmen und Freelancern, die immer dort eingesetzt werden können, wo gerade ein Bedarf an Arbeitskräften besteht.
Finden Unternehmen noch immer selbst neue Arbeitskräfte?
Der Fachkräftemangel bedeutet auch, dass Unternehmen versuchen, dem Pooling zu entgehen. Anstatt sich auf Arbeitskräfte von außerhalb des Betriebes zu verlassen, die nicht immer wie gewünscht verfügbar sind, möchten sie diese fest an sich binden. Das geht über eine Festanstellung.
Dafür suchen Unternehmen auch in Eigenregie nach neuen Arbeitnehmern. Dieses Personalrecruiting besteht dann darin, gezielt Fachkräfte anzusprechen, deren Expertise im Betrieb benötigt wird. Das bringt jedoch ein Problem mit sich. Das eigene Unternehmen hat sich auf die Produktion ausgerichtet. Die gesamte fachliche Kompetenz ist darauf konzentriert. Nun muss eine neue Kompetenz geschaffen werden. Diese besteht darin, potentielle Arbeitskräfte zu finden, anzusprechen und anzuwerben.
Diese neue Kompetenz verschlingt auch Ressourcen. Mitarbeiter, die in der Produktion tätig sein könnten, sind nun damit beschäftigt, Wege zu finden, neue Arbeitskräfte zu gewinnen. Dazu kommen Finanzmittel, die zum Beispiel für Werbemaßnahmen aufgewendet werden.
Wird dieses Recruiting in Eigenregie richtig ausgeführt, dann macht es auch auf jeden Fall Sinn. Das gilt vor allem dann, wenn sich damit ausreichend und vor allem die richtigen Fachkräfte finden lassen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass eine Bindung zum Unternehmen aufgebaut wird, so dass die neuen Mitarbeiter nicht schnell wieder durch andere ersetzt werden müssen. Das ist zum Beispiel bei der Anwerbung von Berufseinsteigern bzw. Quereinsteigern der Fall.
Eine besondere Bindung lässt sich für diese Fälle zum Beispiel dadurch erreichen, dass hier Aus- und Weiterbildungen gefördert werden. Damit ist der Betrieb für diese Personengruppen attraktiv und sie können darin wachsen.
Wie funktioniert die Anwerbung von Fachkräften für die Produktion?
Die Anwerbung von Fachkräften, die bereits über Berufserfahrung verfügen, ist dagegen mit einer besonderen Herausforderung verbunden. Diese verfügen gewöhnlich bereits über einen Job und sie müssen zu einem Wechsel des Arbeitsplatzes hin zum eigenen Unternehmen überzeugt werden. Das bringt einen weit höheren Aufwand für das Marketing mit sich.
So oder so, es muss jedoch zuerst einmal ein Verfahren entwickelt werden, das vom Marketing bis hin zur Auswahl der geeigneten Mitarbeiter reicht. Das heißt, es müssen Marketingkanäle gefunden, die Marketingbotschaft geschaffen und Auswahlkriterien objektiv festgelegt werden. Dann kommt es darauf an, die Bewerber nach den Auswahlkriterien zu prüfen und die besten Kräfte unter ihnen zu finden.
Dieser Aufwand wird oft gerade bei kleineren Unternehmen gern vergessen, die das Recruiting in Eigenregie als eine Möglichkeit ansehen, Kosten zu sparen. Am Ende ist es jedoch immer eine Frage der Abwägung. Bringt die Konzentration auf das Kerngeschäft mehr Einnahmen, die es erlauben, das Recruiting auszusourcen, oder macht es tatsächlich Sinn, die Ressourcen des Betriebes auch in eine neue Aufgabe zu investieren, die nicht dem Kerngeschäft entspricht.

Wie können Personaldienstleister einen Beitrag leisten?
Viele Unternehmen möchten sich den Aufwand für die Aufgabe des Personalrecruitings sparen und übergeben diese Arbeiten an einen externen Personaldienstleister. Dieser ist kann dann für das Finden neuer Arbeitskräfte entweder die eigene Personalabteilung unterstützen oder aber den gesamten Prozess des Recruitings selbst übernehmen.
Personaldienstleister sind auf das Finden von qualifizierten Arbeitskräften spezialisiert. Damit sind sie in der Lage, effizient potentielle Mitarbeiter zu finden. Das geht soweit, dass Fachpersonal ansprechen können, dass sich sonst auf eine allgemein übliche Stellenausschreibung nicht bewerben würde. Im umgekehrten Fall sind sie auch in der Lage, mit einer Flut von Bewerbungen umzugehen und darunter die geeigneten Kandidaten zu finden.
Die Suche kann dabei regional oder überregional erfolgen. Selbst Mitarbeiter, die sich bereits in einer Anstellung befinden, können dabei angesprochen werden, wenn der neue Job bessere Bedingungen verspricht.
Die Fähigkeiten der Personaldienstleister kommen dabei nicht von ungefähr. Sie kennen die Branchen, sie verfügen über einen Pool aus potenziellen Mitarbeitern. Sie nutzen verschiedene Vermittlungsmodelle und sie sind in wertvolle Netzwerke zum Recruiting eingebunden.
Wie vermitteln die Personaldienstleister die Arbeitskräfte?
Personaldienstleister nutzen gewöhnlich eines von zwei Modellen je nachdem, wie schnell und die Arbeitskräfte gebraucht werden und welche Qualifikationen sie benötigen. Das zum einen mit der direkten Vermittlung und zum anderen mit der Arbeitnehmerüberlassung.
Für das Modell der Arbeitnehmerüberlassung in der Produktion, auch als Leih- oder Zeitarbeit bekannt, geht es gewöhnlich um eine schnelle Vermittlung von Personal. Dieses verfügt über ein nur geringes Qualifikationsniveau und es wird oft nur für kurze Zeit benötigt. In diesem Zusammenhang spielen oftmals auch ausländische Arbeitskräfte, zum Beispiel als Arbeitnehmerüberlassung Osteuropa, eine wichtige Rolle.
Die direkte Vermittlung dagegen zielt darauf ab, gut qualifizierte Fachkräfte bzw. Spitzenpersonal zu finden. Hier geht es weniger um die Zeit, sondern um die Qualität. Auch werden für diese Mitarbeiter oft langfristige Beschäftigungsverhältnisse angestrebt.
Werden besonders hochqualifizierte Mitarbeiter gesucht, dann nutzt der Personaldienstleister auch eine Spezialform der Vermittlung, das Headhunting. Diese Form ist sehr ressourcenintensiv, zeitintensiv und verlangt nach viel Erfahrung. Daher scheitern interne Personalabteilungen der Unternehmen oft in diesem Bereich.
Personalvermittler als Headhunter dagegen verfügen über besondere Datenbanken und Netzwerke. Ebenso beobachten sie Stellen- und Karriereportale. Damit sehen sie, was wo gefragt ist und sie verfolgen, welche Bewerber sich bei Bedarf finden lassen. Diese können sie dann direkt ansprechen. Das gilt oftmals auch dann, wenn die Kandidaten selbst bereits einen Job haben bzw. überhaupt nicht nach einer neuen Stelle suchen.
Wie wählen die Personalvermittler die Arbeitskräfte für die Produktion aus?
Das Zielt einer Personalvermittlung ist es, geeignete Arbeitskräfte zu finden. Das heißt, unter der Anzahl an Bewerbern müssen die Kandidaten gefunden werden, die dem entsprechen, was das beauftragende Unternehmen braucht. Woher aber wissen die Personaldienstleister, worauf es ankommt? Dafür fertigen sie ein Anforderungsprofil an.
Das Anforderungsprofil wird von dem Personaldienstleister aus den Vorgaben entwickelt, welches das bestellende Unternehmen diesem mitteilt. Dabei geht es um verschiedene Aspekte, wie zum Beispiel die Qualifikationen, die Berufserfahrung und, falls nötig, die Zusatzqualifikationen. Ebenfalls werden hier auch Soft Skills, zum Beispiel die Fähigkeit, allein oder in einem Team zu arbeiten, benannt.
Das Anforderungsprofil erlaubt es nun dem Personaldienstleister, die Suche zu beginnen. Dafür nutzen sie Datenbanken, sie schalten Anzeigen und sie suchen in Karrierenetzwerken. Entspricht ein Bewerber dem Anforderungsprofil, dann schlägt der Personaldienstleister diesen als Kandidaten dem beauftragenden Unternehmen vor. Im nächsten Schritt steht dann das Vorstellungsgespräch an, in welchem der Kandidat selbst den potentiellen Arbeitgeber von sich überzeugt.
Mitunter sind die Personaldienstleister auch an dem Vorstellungsgespräch beteiligt. Ebenso nehmen sie oftmals psychologische Tests vor, um festzustellen, wer sich wirklich für die Stelle eignet. Aus diesen Tests können sie dann Empfehlungen für das beauftragende Unternehmen ableiten.

Welche Kosten sind mit der Bestellung eines Personaldienstleisters verbunden?
Die Personalvermittler bekommen eine Erfolgsprovision. Das heißt, nur wenn ein Arbeitsvertrag zwischen dem beauftragenden Unternehmen und einem Kandidaten geschlossen wird, fällt die Provision an. Gibt es keinen Arbeitsvertrag, dann gibt es auch keine Kosten. Die Provision selbst bewegt sich im Rahmen des zukünftigen Jahresgehaltes der neuen Arbeitskraft. Die Bewerber selbst zahlen für die Vermittlung nicht.
Lohnt sich die Zusammenarbeit mit einer Personalvermittlung?
Die Bestellung einer Personalvermittlung hilft dabei, die interne Personalabteilung in einem Unternehmen zu entlasten. Unternehmen setzen besonders dann auf diese Lösung, wenn sie ein hohes Bewerberaufkommen zügig bearbeiten müssen oder in der Belegschaft eine hohe Fluktuation herrscht.
Sie greifen auch darauf zurück, wenn sie schnell einen geeigneten Kandidaten finden wollen oder gezielt nach einer hoch- bzw. stark gefragten Qualifikation suchen. Dann sind die Personalvermittler in der Lage, mit ihren vorhandenen Prozessen effizient für das gewünschte Ergebnis zu sorgen.
Dafür verfügen die Personalvermittler über einen riesigen Pool aus Bewerbern. Auch kennen sie sich mit der Branche aus und sie verfügen über eigene Netzwerke, die es ihnen erlauben, schnell Mitarbeiter mit einer großen Auswahl an Qualifikationen zu finden.
Ein weiterer, wichtiger Aspekt, ist, dass die Personalvermittlung selbst diskret abläuft. Damit zeigen die Rekrutierungsprozesse nicht der Konkurrenz, was im eigenen Unternehmen abläuft. So vermeiden Unternehmen Unruhe in der eigenen Belegschaft, die sich durch die Rekrutierung neuer Mitarbeiter eventuell bedroht fühlen könnte.
Dazu kommt eine Reihe weiterer Vorteile:
- So sind die Personaldienstleister in der Lage, die Stellen schnell zu besetzen. Das ist besonders dann von Bedeutung, wenn Auftragsspitzen abgearbeitet werden müssen.
- Sie können den internen Aufwand reduzieren. Sie verfügen über etablierte Prozesse und Pools, die von der internen Personalabteilung erst entwickelt und gefunden werden müssen. Auch sind gute Personalvermittlungen in der Lage, auch in einer schwierigen Gesamtsituation auf dem Arbeitsmarkt einen geeigneten Kandidaten zu finden.
- Zusätzlich verfügen die Personaldienstleister über eine fundierte Expertise, wenn es um das Arbeitsrecht geht und wie die Verträge am besten zu gestalten sind. Ebenso sind sie in der Lage, auch überregional besonders gefragte Arbeitnehmer zu finden und diese zu einem Stellenwechsel zu bewegen.
Wie kann die Arbeitnehmerüberlassung eine Hilfestellung für das Recruiting leisten?
Die Arbeitnehmerüberlassung besteht darin, dass ein verleihendes Unternehmen dem entleihenden Unternehmen Arbeitskräfte entleiht. Das heißt, diese Arbeitskräfte werden nicht Bestandteil der Stammbelegschaft sondern arbeitenden im entleihenden Unternehmen nur zeitweise, daher auch die Bezeichnung Zeitarbeit.
Die Art der Tätigkeit, die Entlohnung und die zu leistenden Stunden werden dabei zwischen dem Entleiher und dem Verleiher ausgehandelt. Der entleihende Betrieb hat keine Verpflichtung, die entliehenen Arbeitskräfte danach weiter zu beschäftigen. Das erlaubt es ihm Auftragsspitzen effizient zu bearbeiten.
Die Leiharbeiter bleiben während der Entleihung in der Zeitarbeitsfirma angestellt. Damit zahlt der Entleiher nur für die Stunden, die sie tatsächlich in seinem Betrieb arbeiten. Auch entfallen dabei der Aufwand für die Suche nach Bewerbern, das Bewerbungsverfahren selbst, sowie die Verwaltung des Personals. All das liegt in der Verantwortung der Zeitarbeitsfirma bzw. Personalvermittlung.
Die Arbeitnehmerüberlassung ist damit einer der flexibelsten Wege, einen kurzfristigen Personalmangel auszugleichen. Darüber hinaus bietet sie auch die Möglichkeit, damit bestehende Leerstellen im Stammbetrieb auf Dauer zu besetzen. Das Unternehmen beschäftigt die Zeitarbeiter zunächst für eine Probezeit. Bewähren sie sich, übernimmt es sie in eine Festanstellung.
Für die Arbeitgeber ist dies eine perfekte Lösung. Ohne ein Risiko und dazu noch kostengünstig können sie auf diese Weise potentielle Mitarbeiter ausprobieren. Sie können sehen, wie diese arbeiten, sei es von der Qualifikation über die Soft Skills bis hin zu ihrer Motivation.
Auch für den betroffenen Arbeitnehmer ist dies eine gute Möglichkeit, sich und sein Können unter Beweis zu stellen. Überzeugt der Mitarbeiter das entleihende Unternehmen, stellt es ihn fest ein – oft in eine Position, die er über eine klassische Jobsuche möglicherweise nicht bekommen hätte.
Fazit
Unternehmen können auch in Zeiten des Fachkräftemangels in Eigenregie versuchen, die bestehenden, offenen Stellen zu besetzen. Gelingt ihnen das nicht oder ist der Aufwand für einen Erfolg zu groß, können sie sich an Personaldienstleister wenden.
Personaldienstleister bieten ihrerseits verschiedene Lösungen für die verschiedenen Probleme an. Das reicht von der klassischen Vermittlung von Kandidaten über die Arbeitnehmerüberlassung bis hin zum Head Hunting.
Dafür bringen die Personaldienstleister eigene Datenbanken, Netzwerke und Prozesse mit, mit denen sie in der Lage sind, schnell gut geeignete Kandidaten zu finden. Auch liefern sie rechtliche Unterstützung, zum Beispiel bei der Gestaltung des Arbeitsvertrages und Arbeitsverhältnisses.
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